Aphorismen zur Lebensweisheit

Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. (Aristoteles)

Zunächst erfordert jede Gesellschaft nothwendig eine gegenseitige Ackommodation und Temperatur: daher wird sie, je größer, desto fader. Ganz er selbst seyn darf Jeder nur so lange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wann man allein ist, ist man frei. Zwang ist der unzertrennliche Gefährte jeder Gesellschaft, und jede fordert Opfer, die um so schwerer fallen, je bedeutender die eigene Individualität ist. Demgemäß wird Jeder in genauer Proportion zum Werthe seines eigenen Selbst die Einsamkeit fliehen, ertragen oder lieben. Denn in ihr fühlt der Jämmerliche seine ganze Jämmerlichkeit, der große Geist seine ganze Größe, kurz, Jeder sich als was er ist.

Unser Glück in den Köpfen Anderer?

Dieses, also unser Daseyn in der Meinung Anderer, wird, in Folge einer besonderen Schwäche unserer Natur, durchgängig viel zu hoch angeschlagen: obgleich schon die leichteste Besinnung lehren könnte, daß es, an sich selbst, für unser Glück unwesentlich ist; (...) insbesondere aber nachdem wir einmal angehört  haben, wie vom größten Manne ein halbes Dutzend Schaafsköpfe mit Wegwerfung spricht. (...) Außerdem bleibt man der Sklave fremder Meinung und fremden Bedünkens. (...) Dieserwegen wird es zu unserem Glücke beitragen, wenn wir bei Zeiten die simple Einsicht erlangen, daß Jeder zunächst in seiner eigenen Haut lebt, nicht aber in der Meinung anderer...

1) Im Unverstand besteht das angenehmste Leben. 2) Verständig zu sein, ist der Hauptteil des Glücks. (Sophokles)

  Weisheit der Indianer

Zirf